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Neues Ungdomshuset
Categories: bewegung
Kopenhagen bekommt ein neues Jugendzentrum: nach massiven Protesten im Anschluß an die Räumgung des Ungdomshuset und der mittlerweile 70. “Donnerstagsdemo” ist es soweit: Am 1. Juli wird das neue soziale Zentrum am Dortheavej 61 von der Bewegung übernommen werden. Die Aktivisten feierten das mit einer 24-Stunden-Demo.

Der Lange Atem von Kopenhagen

Mindestens eine Demonstration fand jede Woche für das Ungdomshuset statt. Die Donnerstagsdemo Nummer 69 war symbolisch und die Demonstrationscrew gab bekannt, dass diese 24 Stunden dauern würde. Sie sollte durch die meisten Teile von Kopenhagen gehen mit verschiedenen Arten von Aktivitäten die organisiert wurden. Essen während den 24 Stunden, Open Air Kino, Piratenparty, Verkehrsblockaden, Reden, Konzerte und andere Veranstaltungen. Zuerst herrschte einige Skepsis von beiden Seiten, Aktivisten und Polizei, aber es stellte sich schon bald heraus, dass die Leute das ganze 24 Stunden lang durchziehen wollten. Die Demonstration zog also durch die gesamte Stadt, um an verschiedenen Plätzen anzuhalten, politische Reden zu halten, oder politische Filme zu zeigen. An vielen Punkten gab es Unstimmigkeiten mit der Polizei, welche der Demo folgte, aber die Demo fand und bekam am Ende immer einen Weg, oft mit vielen Stopps in auf den Hauptverkehrsadern und Verkehrsblockaden. Nach 21 Stunden – am Freitag um 14.00 – hatte die Polizei schließlich genug von der Demo, welche sich autonom immer neue Wege suchte. Und begrenzte die Demo auf einen Platz in Vesterbro. Daraus ergab sich eine große Demonstration auf dem Platz mit zwei Bands und einem DJ, welche aus einem anderen Stadtteil kamen um dort zu spielen. Nach 24 Stunden endete die Demo in einem Countdown und einem Gruß an die Aktivisten und die Stadt, welche für 24 Stunden auf den Kopf gestellt egal ob Sonne, Regen, Tag oder Nacht.

Tag der offenen Tür

Der erste Monat im Haus wird dazu verwendet werden das Haus auszubauen und über das neue Haus und seine Funktionen zu diskutieren. Der erste Teil des Hauses welcher genutzt wird, ist weniger als halb so groß wie die finale Lösung aussehen wird, wenn am Ende des Jahres das ganze Haus übernommen wird. Also wird es zunächst wichtig sein zu entscheiden, welche Aktivitäten verschoben werden müssen und welche sofort stattfinden werden in dem neuen kleinen Haus. Während des kommenden Monats wird eine Willkommensfeier stattfinden, aber die Montagstreffen waren sehr anstrengend und es ist wichtig, dass das Haus gut hergerichtet wird bevor irgendwelche öffentlichen Aktionen starten können. Am ersten Tag (1. Juli) wird das Haus tagsüber für einige Stunden geöffnet, damit Nachbarn und sonstige Besucher das Haus besichtigen können.

Refshalevej soll geräumt werden

Der neue Bereich der neben dem Christiania besetzt wurde und Refshalevej genannt wird, wurden von der Stadtregierung benachrichtigt. Das Räumungsdatum steht noch nicht genau fest, aber es wird in nächster Zeit bekannt gegeben werden. Die Aktivisten haben bekannt gegeben, dass sie die Räumung gewaltfrei über sich ergehen lassen werden und dass sie versuchen werden den Bereich umgehend nach der Räumung wieder zu besetzen. Doch nicht nur das Refshalevej hat Probleme. Auch die Freistadt Christiania welche seit 1971 bevölkert ist, hat Sorgen. Die liberal-konservative Regierung will mit der eigensinnigen Freiheit der Freistadt abermals aufräumen, diesmal mit einem Vorschlag, der das private Eigentumsrecht in der Freistadt einführen soll. Die Freistadt-Bewohner wehren sich vehement dagegen. Eine Radiosendung zum Thema auf unten angegebener Seite zum downloaden.

Weitere Informationen auf der Website ungdomshuset.dk.

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