Auf die Straße – in die Häuser!
Die Wohnungs- und Kulturpolitik ist geprägt von Kommerzialisierung, Kürzung und Verdrängung. Auf der einen Seite werden Mieten erhöht und es wird bei Schwimmbädern, Theatern und Kindergärten gespart, auf der anderen Seite Hotels gebaut und Unsummen in Prestigeprojekte, wie das WCCB oder das Festspielhaus, für die Selbstdarstellung der Stadt investiert. Das Bedürfnis der Menschen nach einem schönen Leben und nach Möglichkeiten sich frei zu entfalten, wird dem Wirtschaftsstandort Bonn geopfert. Wir brauchen Orte, an denen der Geldbeutel nicht über die Möglichkeit der Teilnahme entscheidet. Orte, welche es allen ermöglichen, sie zu nutzen und mitzugestalten. Dort wollen wir Formen freier Kunst, Kultur und widerständiger Politik ermöglichen, wie zum Beispiel kostenlose Filmvorführungen, Lesezirkel, Diskussionsrunden, Konzerte und Partys. Wir wollen Menschen in die Lage versetzen sich Kultur und Politik als Teil ihres täglichen Lebens wieder anzueignen, statt sie in den Händen derer zu lassen, die uns nicht als Ebenbürtige betrachten, sondern nur als Konsument*innen und Arbeitskräfte.
Wir wollen unsere Ziele nicht nur als Forderungen auf die Straße tragen, sondern sie auch in direkten Aktionen umsetzen. Deshalb hatten wir ein Haus in der Meckenheimer Allee 160 besetzt. Für uns war dieses Experiment ein Erfolg, denn es waren in den 19 Stunden der Besetzung mehrere hundert Menschen im Haus, die uns ihre Begeisterung für diese Idee zeigen wollten. Das macht uns Hoffnung, dass wir mit unseren Ideen nicht alleine sind.
Es ist schade, dass Universität und Stadt als Reaktion auf die Besetzung nur einfiel, uns mitten in der Nacht mit Bundespolizei und scharfen Hunden zu bedrohen, statt mit uns in den Dialog zu treten. Die Uni hat sich entschieden, die von uns gestellte politische Frage nach einem Freiraum zu ignorieren, und stattdessen unsere Besetzung nur als Frage des Eigentums zu behandeln. Es kann nicht sein, dass die Eigentumsverhältnisse in dieser Gesellschaft jeden Aspekt unseres Lebens bestimmen. Für uns ist das allerdings keine Frage des Strafrechts, sondern eine politische Frage.
Wir veranstalten deshalb am 26.01. eine Party, die nicht durch Wände oder Gästeliste beschränkt sein wird, sondern für alle zugänglich in der Bonner Innenstadt stattfindet. Im Rahmen einer Tanz- und Feier-Demonstration möchten wir unserer kreativen Energie Ausdruck verleihen und der Verschiedenheit und Einzigartigkeit jede*r einzelnen Platz verschaffen. Damit das Ganze ein buntes und spektakuläres Ereignis wird, laden wir dazu ein in lila und grün verkleidet zu der Demo zu kommen. Die Demonstration wird verschiedene Haltepunkte haben. Neben lauter Musik, wird es während der Demo auch vielfältige kreative Aktionen geben, unter anderem einen Teil, der sich komplett auf und mit allem, das rollen kann (Kinderwägen, Skateboards, Fahrräder, etc.) fortbewegt. In dem libertären Freiraum, den wir temporär in der Innenstadt erschaffen werden, soll es möglich sein frei von Hierarchien und jeglicher Diskriminierung miteinander Spaß zu haben und dabei unseren politischen Forderungen Ausdruck zu verleihen.
Die Stadt gehört uns und wir werden sie uns nehmen!
Für die Freiheit! Für das Leben!
Deshalb kommt am 26. Januar 2013 um 15 Uhr zum Münsterplatz, um mit uns gemeinsam der Forderung nach libertären Zentren in Bonn und überall Ausdruck zu verleihen.
Infos zur Demo und zur LiZ-Kampagne auf lizbonn.blogsport.de
Außerdem rufen wir hiermit auch dazu auf am 2. Februar 2013 um 16 Uhr an der Nachttanzdemo für das AZ Köln teilzunehmen. Das AZ Köln stellt für uns in vielen Punkten eine Form der Verwirklichung unserer Ideen dar. Infos auf az-koeln.org/tanzdemo.