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Wälder besetzen sowieso
Categories: bewegung
In diesen Stunden wird das Hüttendorf im Kelsterbacher Wald geräumt! Seit acht Monaten leben hier unterschiedlichste AktivistInnen, um sich gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens und die neue Landebahn zu wehren. Wegen der anhaltenden Proteste waren in den letzten Wochen 800 PolizistInnen und über 300 Securitys dauerhaft im Einsatz.

In der Nacht vom 27. auf den 28. Mai 2008 wurde der Kelsterbacher Wald von UmweltaktivistInnen besetzt. Sie wollen mit der Besetzung den Bau der Super-Landebahn Nord-West aktiv verhindern. Die Fraport AG will bis März 2009 etwa 300 Hektar Wald roden lassen, um in der "Königsklasse weltweit vernetzter Luftverkehrsdrehkreuze" (Fraport-Chef Wilhelm Bender im Mai 2008) bestehen zu können. Seit etwa neun Monaten ist der Wald nun besetzt, in der Zeit ist ein komplettes Hüttendorf mit Baumhäusern, Hütten, Zelten und Erdlöchern entstanden.

Hier tummeln sich seither Mitglieder verschiedener Bürgerinitiatioven, "Ökos" und UmweltaktivistInnen von Robin Wood, Großstadt-Punks, AnwohnerInnen aus den umliegenden Dörfern aus Protest gegen den drohenden Fluglärm, KünsterlerInnen und UtopistInnen, RaverInnen, die von der letzten GOA-Party im Wald hängengeblieben sind bis hin zu Alt-Autonomen aus der Bewegung gegen die Startbahn-West.

Doch nun wird dieses Hüttendorf dem Erdboden gleichgemacht!
Bereits seit dem 20. Januar 2009 war das Camp von den Bullen umstellt, drumherum wurde ein Zaun errichtet. Es sind Polizeieinheiten aus mehreren Bundesländern (u.a. aus Bayern) und eine österreichische Sicherheitsfirma im Einsatz. Zusätzlich wurden mehrere hundert 1-Euro-JobberInnen als Hilfssheriffs im zum Schutz der Rodung engagiert, die mit einer Kürzung ihrer Bezüge rechnen müssen, wenn sie ihre "Aufgabe" nicht wahrnehmen.

Eine von der Fraport AG beauftragte Baufirma begann in der Zwischenzeit damit, die ersten Bäume zu fällen. Am 21. Januar wurden zwei anonymisierte Baumaschinen von AktivistInnen besetzt, woraufhin die Arbeiten vorübergehend eingestellt wurden. Wer das Camp betreten wollte, war seither massiven Vorkontrollen und Durchsuchungen ausgesetzt.

Be- und verhindert den Ausbau des Frankfurter Flughafens!
Los, los auf in den Wald nach Kelsterbach!
Unterstützt die BesetzerInnen!

Weitere Informationen findet ihr auf der Website waldbesetzung.blogsport.de sowie beim WaldbesetzerInnen-Telefon unter der Nummer 0176/26338986.

 

Allen, die mehr über die Geschichte der “Startbahn-Bewegung” erfahren möchten sei die dokumentarische Erzählung “Tödliche Schüsse” (erhältlich z.B. im notstand) an Herz gelegt. Eine Chronik der Ereignisse rund um die Startbahn gibt es außerdem bei autox und beim hr.

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