„Es dauerte lange, bis Zürich brannte. Und als es endlich Feuer gefangen hatte, fand dieses keine Nahrung. Denn Beton tönt hohl und will nicht brennen.“
In der menschenfeindlichen Betonwüste Zürich wuseln im Untergrund die Randständigen, die nichts von der „grossen Illusion der Wohlstandsgesellschaft“ halten und ans Tageslicht gelangen wollen. Die 68er haben abgedankt und sind beim Unterwandern der Institutionen usurpiert worden. Erschwinglicher Wohnraum ist knapp. Geld für die Jugendkultur gibt es nicht. In der Roten Fabrik organisiert sich der Widerstand gegen Millionenkredite für die Hochkultur. Bei einer Demo Ende Mai vor dem Operhaus eskaliert die Gewalt. Die Stadtzürcher Regierung reagiert überrascht und hilflos. Ein autonomes Jugendzentrum wird gefordert. Der Konflikt zwischen den Jugendlichen und der bürgerlichen Mehrheit in Zürich eskalierte in Strassenkämpfen – es kommt zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen. Das Fernsehen reagiert mit Sondersendungen, in denen diskutiert werden soll…
Am 30. Mai 1980 protestierten Zürcher Jugendliche gegen den 62 Millionen teuren Umbau der Oper und forderten stattdessen bezahlbaren Wohnraum und ein autonomes Jugendzentrum. Der Opernhauskrawall war nur eine von zahlreichen Demonstrationen, Besetzungen und anderen Aktionen, mit welchen die Jugendlichen im „heissen Sommer“ 1980 gegen die „Behäbigkeit und den verstaubten Mief des konservativen Bürgertums in der Zwinglistadt“ aufbegehrten. Mit eindringlicher Beharrlichkeit forderten sie Raum und Geld für ihre Anliegen. Der Konflikt zwischen den Jugendlichen und der bürgerlichen Mehrheit in Zürich eskalierte in Straßenkämpfen zwischen Demonstrantinnen und Polizei. In den Strassen von Zürich kam es zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, die während eines Jahres immer wieder aufflammten.
Die Video-Aktivistinnen des Videoladens in Zürich waren mit auf der Strasse und zeichneten die Zusammenstöße zwischen den Demonstranten und der „Trachtengruppe Urania“ (Stadtpolizei Zürich, domiziliert im Haus Urania) auf. Daraus entstand ZÜRI BRÄNNT, der Kultfilm der Jugendbewegung, der Aufsehen weit über die Landesgrenzen hinaus erregte. Seine wilde Dynamik und sein ironischer Humor waren und sind einzigartig im Schweizer Film.