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Lang lebe die RÄ.P.U.B.L.I.K.
Categories: bewegung

In den Morgenstunden des 28. August wurde in Essen-Altendorf die “RÄ.P.U.B.L.I.K.” ausgerufen und ein Haus besetzt. Die Besetzer*innen wollen dort nach jahrelangem Leerstand ein soziokulturelles Zentrum schaffen und freuen sich über Untersützung. In diesem Sinne: Kruppschen Industriebrachen zu widerständischen Kunstprojekten.

Stellungnahme zur Inbesitznahme des Geländes auf dem Hügel an der Frohnhauser Straße 95, Essen am 28.07.2014

Rat der RÄ.P.U.B.L.I.K.
(Räume für Politik Ungewissheit Bedingungslose Liebe Ideologiekritik und Kunst)

„Wir wollten ein Gelände schaffen, das den Austausch von Wissen fördert.“
(Dr. Ekkehard Schulz, Vorsitzender der Thyssenkrupp AG)

Wir haben das auf dem Hügel gelegene Gelände, sowie die darauf befindlichen Gebäude, in Besitz genommen. Wir haben dafür gute Gründe und können Versprechen, dass die Liegenschaften bei uns besser aufgehoben sind, als beim bisherigen Besitzer, der Thyssenkrupp AG.

„Die RÄ.P.U.B.L.I.K. – Ein innenstadtnahes Gelände wird aus seinem Brombeerdornenschlaf geweckt.” (Jacqueline Stauder, trend-barometer RUHR)

Wir bitten den vormaligen Eigentümer, um schnellstmögliche Schlüsselübergabe, sodass eine angemessene Nutzung des Geländes möglich wird. Dazu zählt auch die Einrichtung einer regulären Versorgung mit Elektrizität, Wasser und sanitären Anlagen.

Nach jahrelangem Leerstand und notdürftiger, instandhaltender Bautätigkeit des bisherigen Besitzers möchten wir auf dem Gelände „Räume für Politik Ungewissheit Bedingungslose Liebe Ideologiekritik und Kunst“ (kurz: RÄ.P.U.B.L.I.K.) errichten. Die auf dem Gelände vorhandenen Gebäude und Freiflächen bieten dafür die ideale Infrastruktur.

„Ein Geschenk der Krupp Stiftung an ALLE!”
(Prof. Dr. T. Klaus, Präsident der kunstpolitischen Gesellschaft)

Wir bitten die größte Einzelaktionärin von Thyssenkrupp, die Krupp Stiftung, uns zu unterstützen. In der Vergangenheit hat die Krupp Stiftung 55 Millionen Euro für den Neubau des Folkwang Museums zur Verfügung gestellt. Unsere sozial-künstlerischen Vorhaben dürften mit einem Bruchteil realisierbar sein. Ein Gruß geht zudem an die IG Metall, die sich bereits während der Besetzung der des ehem. DGB-Gebäudes in Essen 2010 solidarisch zeigte.

„Gentrifizierung: nein – Urbanisierung: ja“
(J. Stiepermann, blakultur.tv)

Wie aus dem Masterplan von ThyssenKrupp und der Stadt Essen ersichtlich (http://www.krupp-guertel.de), ist für die von uns übernommene Fläche vorerst keine Nutzung geplant. Auch ist aus dem Masterplan ersichtlich, dass eine gemeinnützige, öffentliche, künstlerische oder soziale Nutzung an keiner Stelle des Masterplans angedacht ist. Zwar soll die „beispielhafte Aufwertungsgeschichte Altendorfs” fortentwickelt werden, jedoch ist an keiner Stelle die Rede davon Flächen gemeinnützigen Initiativen für ihre Zwecke zu überlassen. Falls seitens Thyssen-Krupps, sowie der ebenfalls in Altendorf stark bautätigen, quasi-städtischen Allbau AG, ein Interesse daran bestehen sollte das Quartier auch zu einem Ort kritischer Auseinandersetzung, Zusammenarbeit, Solidarität und Lebensfreude zu machen, dann sollte Ihnen unsere Aktion gerade gelegen kommen.

„Es kommt selten so gut wie erhofft, aber auch selten so schlimm wie befürchtet.”
(Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender Thyssenkrupp AG)

Ein kritischer Gruß geht in Richtung Kreativquartier City-Nord, dem wir einen gemeinnützigen Entwurf zur Seite stellen wollen.

Unsere Aktion orientiert sich am „Freiraum Manifest der Kampagne AFFE (Aktion für Freiräume in Essen)“, die wir bitten, für uns die weitere Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen.

„Als mögliche Vorbilder bzw. Nutzungsanregungen sei genannt: Die ehemalige Maschinenbaufabrik Kampnagel in Hamburg, in seit 1982 internationale und zeitgenössische darstellende Kunst präsentiert, seit 1993 firmierend unter Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH. Die Fabrikgebäude wurden sukzessive mit dem Erfolg der Veranstaltungen renoviert und sind vielseitig zu nutzen.“ Masterplan Krupp Gürtel, krupp-gürtel.de

„Jetzt kommt es darauf an, was wir und alle anderen daraus machen. Das wird spannend.“
(Adolphe Labonte, Arbeitsdirektor Thyssenkrupp AG)

Wie es weitergeht erfahrt ihr auf kampagne-affe.de.

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